Die Nutzung von Erdwärme erfolgt in der Regel über sogenannte Wärmepumpen. Diese entziehen dem Erdreich über Sonden oder Kollektoren Wärme, wandeln sie mithilfe eines technischen Prozesses um und geben sie dann als Heizwärme an das Gebäude ab. Selbst bei niedrigen Außentemperaturen steht in der Erde noch ausreichend Energie zur Verfügung – ein klarer Vorteil für ganzjährig bewohnte Tiny Houses.
Bei kleinen Wohnflächen wie im Tiny House reicht meist eine kompakte Erdwärmepumpe, die sowohl Heizung als auch Warmwasserbereitung übernehmen kann. Voraussetzung dafür ist jedoch eine feste Aufstellung des Hauses auf einem eigenen Grundstück, da die Installation der Sonden oder Kollektoren einen Eingriff in den Boden erfordert. Für mobile Tiny Houses ist diese Technologie daher weniger geeignet.
Flachkollektoren werden in etwa 1,5 Metern Tiefe verlegt und benötigen relativ viel Fläche, während Erdsonden bis zu 100 Meter tief gebohrt werden und daher platzsparender, aber auch kostenintensiver sind. Die Wahl der Methode hängt vom Standort, den Bodenverhältnissen und den baulichen Gegebenheiten ab.
Ein großer Vorteil von Erdwärme ist die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und die sehr hohe Effizienz der Systeme. Die laufenden Betriebskosten sind niedrig, allerdings sind die Anfangsinvestitionen vergleichsweise hoch. Eine staatliche Förderung kann hier helfen, die Kosten abzufedern.
Für dauerhaft installierte Tiny Houses kann Erdwärme eine äußerst nachhaltige und langfristig wirtschaftliche Lösung zur Wärmeversorgung sein. Wer in ein geothermisches System investiert, profitiert von einer umweltfreundlichen Technologie, die perfekt zur ökologischen Philosophie vieler Tiny-House-Besitzer passt.