Je nachdem, ob ein Tiny House stationär oder mobil genutzt wird, unterscheiden sich die Anforderungen an den Hausanschluss erheblich. Ein fest installierter Anschluss, wie bei klassischen Wohnhäusern, setzt in der Regel eine Baugenehmigung sowie die entsprechende Erschließung des Grundstücks voraus. Dazu gehört der Anschluss an das Stromnetz über einen Hausanschlusskasten, der Wasseranschluss über die kommunale Leitung und der Zugang zum Abwassersystem. Diese Erschließungskosten können – je nach Region – mehrere tausend Euro betragen und sollten frühzeitig einkalkuliert werden.
Für mobile Tiny Houses oder temporäre Standorte kommen häufig alternative Anschlusslösungen zum Einsatz. Strom kann etwa über CEE-Steckdosen zugeführt werden, wie man sie von Campingplätzen kennt. Diese ermöglichen eine flexible, aber sichere Stromversorgung. Frischwasser wird oft über Gartenschläuche oder mobile Tanks bereitgestellt, während Abwasser über sogenannte Grauwassertanks gesammelt und in geeigneten Entsorgungsstationen entleert wird. Diese Variante ist besonders bei Off-Grid-Konzepten oder Zwischennutzungen beliebt.
Ein Sonderfall ist die teilautarke Versorgung: Hier wird auf erneuerbare Energien (z. B. Photovoltaik mit Batteriespeicher), Regenwassernutzung oder Komposttoiletten gesetzt. Diese Lösungen machen unabhängiger vom klassischen Hausanschluss, erfordern aber eine gute Planung und technische Ausstattung – vor allem in Hinblick auf Versorgungssicherheit, Hygiene und gesetzliche Vorgaben.
Rechtlich relevant ist außerdem, ob das Tiny House als bauliche Anlage oder Fahrzeug eingestuft wird. Davon hängt ab, ob und wie ein Hausanschluss genehmigungspflichtig ist. In vielen Fällen sind zusätzliche Gutachten oder Abstimmungen mit dem örtlichen Netzbetreiber erforderlich.
Zusammengefasst ist der Hausanschluss ein zentrales Thema beim Tiny-House-Projekt. Er beeinflusst nicht nur die Wohnqualität, sondern auch die Wahl des Standorts und die baurechtlichen Rahmenbedingungen. Eine frühzeitige Klärung spart Kosten, Zeit – und Nerven.