Unter Leichtbauweise versteht man eine Bauweise, bei der Materialien und Konstruktionen so gewählt und kombiniert werden, dass bei minimalem Gewicht maximale Stabilität erreicht wird. Für Tiny Houses ist das besonders wichtig, wenn sie auf Anhängern montiert und regelmäßig bewegt werden sollen. Das Gesamtgewicht muss bestimmte Grenzen einhalten (z. B. 3,5 Tonnen bei Straßenzulassung), ohne auf Komfort oder Sicherheit zu verzichten.
Typische Materialien in der Leichtbauweise sind Holzrahmenkonstruktionen, Sandwichpaneele, Aluminiumprofile oder auch Leichtbauplatten mit Wabenstruktur. Holz ist aufgrund seines günstigen Verhältnisses von Gewicht zu Tragfähigkeit besonders beliebt – häufig kommt Fichten- oder Kiefernholz zum Einsatz. Auch recycelte oder innovative Werkstoffe wie Hanf-Leichtbauplatten oder Korkdämmstoffe gewinnen an Bedeutung, da sie zusätzlich ökologische Vorteile bieten.
Ein weiterer Vorteil der Leichtbauweise liegt in der Reduktion des Energiebedarfs: Weniger Masse bedeutet oft auch schnellere Aufheizung oder Kühlung, was sich positiv auf den Energieverbrauch auswirkt – vorausgesetzt, die Wärmedämmung ist entsprechend effizient. Gute Dämmmaterialien mit geringem Gewicht wie Holzfaserplatten, Schafwolle oder PIR-Hartschaumplatten tragen dazu bei.
Konstruktiv erfordert die Leichtbauweise eine präzise Planung, da die Lastverteilung, Wind- und Wetterfestigkeit sowie der Schallschutz trotz geringem Materialeinsatz gewährleistet sein müssen. Auch der Innenausbau profitiert: Möbel und Einbauten werden oft als Teil der tragenden Struktur mitgeplant, um Gewicht zu sparen und Platz optimal zu nutzen.
Die Leichtbauweise ist ein zentrales Konstruktionsprinzip im Tiny House-Bau. Sie ermöglicht flexible, mobile und ressourcenschonende Wohnformen – ohne Abstriche bei Stabilität, Wohnqualität oder gestalterischer Freiheit.