Wer ein Tiny House bewohnen möchte, steht oft vor der Frage: Wohin damit? Der Kauf eines Grundstücks ist in vielen Regionen teuer, aufwendig oder baurechtlich schwierig. Ein Mietgrundstück stellt hier eine interessante Lösung dar – sei es in Form eines privaten Pachtgrundstücks, eines ausgewiesenen Tiny-House-Parks oder einer Zwischennutzung auf brachliegenden Flächen. Je nach Ausgestaltung bietet es Raum für mobiles, aber dennoch dauerhaftes Wohnen.
Wichtig ist dabei, dass das Miet- oder Pachtverhältnis rechtlich klar geregelt ist. In einem entsprechenden Vertrag sollten Punkte wie Nutzungsdauer, Mietkosten, Nebenkosten, Infrastrukturanschlüsse, Kündigungsfristen und bauliche Vorgaben eindeutig festgehalten werden. Auch eine schriftliche Zustimmung zur Wohnnutzung ist essenziell, insbesondere wenn das Tiny House als Hauptwohnsitz dienen soll.
Ein weiterer zentraler Aspekt ist die baurechtliche Genehmigung. Auch auf einem gemieteten Grundstück muss geprüft werden, ob das Aufstellen eines Tiny Houses zulässig ist – je nach Bundesland und Kommune können dafür unterschiedliche Regelungen gelten. Dabei spielt es eine Rolle, ob das Grundstück als Bauland, Freizeitgrundstück oder landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen ist.
Mietgrundstücke sind besonders attraktiv für Menschen, die flexibel bleiben möchten oder sich zunächst in das Leben im Tiny House „hineinfühlen“ wollen. Sie eignen sich auch für temporäre Wohnlösungen, saisonale Nutzung oder gemeinschaftliche Wohnprojekte, bei denen mehrere Tiny Houses auf einem Grundstück stehen. In solchen Fällen können gemeinschaftliche Flächen und Versorgungsinfrastruktur gemeinsam genutzt und die Kosten geteilt werden.
Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass ein Mietverhältnis weniger langfristige Sicherheit bietet als ein eigenes Grundstück. Deshalb ist eine gute Kommunikation mit dem Grundstückseigentümer sowie ein verlässlicher Vertrag besonders wichtig.
Ein Mietgrundstück eröffnet viele Möglichkeiten für das Leben im Tiny House – vor allem für Einsteiger, Flexible oder Gemeinschaftsprojekte. Wer sich rechtlich absichert und klare Rahmenbedingungen schafft, kann hier unkompliziert und vergleichsweise kostengünstig seinen Traum vom minimalistischen Wohnen verwirklichen.