Als massives, unverleimtes Holz stammt Vollholz aus einem einzigen Baumstamm und wird meist nur mechanisch bearbeitet – z. B. gesägt oder gehobelt. Dadurch bleibt die natürliche Struktur des Holzes erhalten, was nicht nur optisch, sondern auch bauphysikalisch von Vorteil ist. Im Vergleich zu verleimten Holzwerkstoffen wie Spanplatte oder MDF enthält Vollholz keine künstlichen Bindemittel und ist damit emissionsfrei sowie besser recycelbar.
Im Tiny House wird Vollholz häufig für Wände, Decken, Böden oder Möbel verwendet. Besonders beliebt sind robuste und langlebige Holzarten wie Fichte, Lärche oder Douglasie. Diese bieten eine gute Kombination aus Gewicht, Stabilität und Witterungsbeständigkeit – wichtige Kriterien bei einem Haus auf kleinem Raum, das häufig transportiert oder flexibel aufgestellt wird.
Ein weiterer Pluspunkt ist die natürliche Dämmwirkung: Vollholz speichert Wärme und reguliert die Luftfeuchtigkeit auf natürliche Weise. Dadurch trägt es zu einem angenehmen und gesunden Innenraumklima bei – ganz ohne zusätzliche Technik. Gleichzeitig bietet es durch seine Masse einen gewissen Schallschutz und trägt zur statischen Stabilität der Konstruktion bei.
Allerdings gilt es auch, die Herausforderungen zu beachten: Holz „arbeitet“ – es kann sich bei Temperaturschwankungen verziehen oder reißen. Eine gute Planung, fachgerechte Verarbeitung und der Einsatz geeigneter Holzverbindungen sind daher unerlässlich. Auch der Holzschutz – ob durch natürliche Öle, Lasuren oder konstruktive Maßnahmen – spielt eine wichtige Rolle für die Langlebigkeit.
Vollholz ist im Tiny-House-Bau eine ausgezeichnete Wahl für alle, die auf Natürlichkeit, Nachhaltigkeit und Wohnkomfort setzen. Es verbindet handwerkliche Qualität mit ökologischen Vorteilen und schafft auf kleinem Raum eine warme, lebendige Atmosphäre – ganz im Sinne des minimalistischen, bewussten Wohnens.