Je nach Bauweise und Standort kommt eine dauerhafte oder temporäre Verankerung zum Einsatz. Mobile Tiny Houses auf Rädern benötigen in der Regel keine feste Fundamentierung, müssen aber dennoch gegen Verrutschen oder Kippen gesichert werden – etwa durch Keile, Stützen oder spezielle Erdanker. Diese sorgen für Stabilität bei Windlasten und unebenem Untergrund, ohne die Mobilität vollständig einzuschränken.
Wird das Tiny House hingegen stationär betrieben, ist häufig ein Fundament nötig. Möglich sind Punktfundamente, Streifenfundamente oder Schraubfundamente – letztere sind besonders bei ökologisch sensiblen oder schwer zugänglichen Grundstücken beliebt, da sie ohne Beton auskommen und rückbaubar sind. Auch Stelzenkonstruktionen sind eine Option, vor allem bei Hanglage oder feuchtem Untergrund.
Die Wahl des Verankerungssystems hängt stark von den örtlichen Gegebenheiten ab: Bodenbeschaffenheit, Windzonen, Hangneigung und Untergrund bestimmen, welche Befestigung nötig ist. In einigen Bundesländern kann die Verankerung sogar Teil des bauaufsichtlichen Genehmigungsverfahrens sein. Eine statische Berechnung oder ein Gutachten kann erforderlich sein, um die Standsicherheit nachzuweisen.
Neben der technischen Funktion spielt die Verankerung auch eine baurechtliche Rolle: Ist das Tiny House fest mit dem Boden verbunden, gilt es in vielen Fällen als bauliche Anlage und unterliegt damit anderen Vorschriften als ein fahrbarer Anhänger. Wer flexibel bleiben möchte, sollte dies bei der Planung berücksichtigen.
Auch bei mobilen Tiny Houses auf einem privaten Grundstück empfiehlt sich eine solide Verankerung – nicht nur zur Sicherheit, sondern auch als Schutz gegen Witterungsschäden, Diebstahl oder unbeabsichtigtes Wegrollen.
Die Verankerung eines Tiny Houses ist weit mehr als nur eine technische Maßnahme – sie beeinflusst Sicherheit, Nutzungsart und rechtliche Einstufung. Wer sein Haus dauerhaft oder wetterfest aufstellen will, sollte Standort, Untergrund und Regelungen frühzeitig prüfen und professionell absichern.