Tiny House on Wheels – Transport per Anhänger
Die meisten mobilen Tiny Houses sind auf einem Anhängerrahmen gebaut und gelten somit als sogenannte Tiny Houses on Wheels (THOW). Diese Bauweise ermöglicht es, das Haus wie einen Anhänger zu ziehen. Voraussetzung dafür ist, dass das Tiny House über eine gültige Zulassung als Anhänger nach StVZO verfügt. In diesem Fall kann der Transport grundsätzlich mit einem geeigneten Zugfahrzeug und dem passenden Führerschein selbst durchgeführt werden.
Die wichtigsten Voraussetzungen sind:
- Eine zugelassene Anhängerkupplung
- Ausreichende Zugleistung des Fahrzeugs (oft Geländewagen oder Klein-Lkw)
- Führerschein Klasse BE (für Anhänger bis 3,5 t) oder C1E (für schwerere Modelle)
Gewicht und Maße beachten
Für den regulären Straßenverkehr dürfen Tiny Houses in Deutschland bestimmte Höchstmaße nicht überschreiten:
- Breite: maximal 2,55 Meter
- Höhe: maximal 4 Meter
- Länge: in der Regel bis 12 Meter inkl. Deichsel
- Gewicht: maximal 3,5 Tonnen für den normalen Anhängerbetrieb
Wird eines dieser Maße überschritten, handelt es sich um einen Sondertransport, der besondere Genehmigungen, Fahrzeuge und unter Umständen sogar Polizeibegleitung erfordert. Auch das Befahren bestimmter Strecken oder Brücken kann dann eingeschränkt sein.
Professionelle Transportdienstleister
Für viele Tiny-House-Besitzer ist der Transport in Eigenregie nicht praktikabel – sei es wegen fehlender Zugfahrzeuge, fehlendem Führerschein oder der Komplexität der Fahrt. In solchen Fällen lohnt es sich, auf spezialisierte Transportfirmen zurückzugreifen, die Erfahrung mit großen Anhängern und sensiblen Transportgütern wie Tiny Houses haben.
Diese Unternehmen übernehmen meist nicht nur den Transport selbst, sondern auch:
- Streckenplanung
- Beantragung von Sondergenehmigungen
- Sicherung der Ladung
- Versicherung des Transports
Das gibt Sicherheit und reduziert das Risiko von Schäden während der Fahrt.
Transport von stationären Tiny Houses
Nicht jedes Tiny House ist mobil gebaut. Stationäre Modelle, die auf einem festen Fundament stehen, müssen für einen Standortwechsel auf einen Tieflader oder Schwertransporter verladen werden. Das bedeutet:
- Einsatz von Kränen oder Hebevorrichtungen
- Organisation eines Schwerlasttransports
- Absprachen mit Behörden für die Genehmigung von Überbreite oder -höhe
- Ggf. temporäre Straßensperrungen oder Umleitungen
Ein solcher Transport ist deutlich aufwändiger und kostspieliger, aber bei gut geplanter Umsetzung durchaus möglich – besonders bei Häusern in modularer Bauweise.
Sicherung und Schutz beim Transport
Ein Tiny House ist empfindlicher als ein gewöhnlicher Container. Vor dem Transport müssen daher alle beweglichen Gegenstände im Inneren gesichert oder entfernt werden. Möbel, Fenster und Türen sollten fixiert oder abgeschlossen sein. Häufig werden auch Fenster durch Schutzplatten gesichert, um Schäden durch Steinschlag oder Vibrationen zu vermeiden.
Zusätzlich sollte geprüft werden:
- Ist das Dach gegen Windlast gesichert?
- Gibt es außenliegende Elemente (z. B. Solarzellen, Geländer), die abgebaut werden müssen?
- Ist das Haus gegen Regen und Witterung geschützt?
Eine Transportversicherung ist in jedem Fall empfehlenswert, um bei eventuellen Schäden abgesichert zu sein.
Fazit
Der Transport eines Tiny Houses ist machbar, erfordert aber sorgfältige Planung und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Mobile Modelle auf Anhängerbasis lassen sich vergleichsweise einfach bewegen, während stationäre Tiny Houses aufwendigere Spezialtransporte benötigen. Wer sich frühzeitig mit den technischen Anforderungen, Genehmigungen und der Sicherung des Hauses beschäftigt – oder auf professionelle Unterstützung setzt – kann sein Tiny House sicher und effizient an einen neuen Ort bringen. So bleibt die Idee vom flexiblen Wohnen auf kleinem Raum auch in der Praxis lebendig.