Am häufigsten begegnet man dem Überhang in Form eines Dachüberstands. Dieser schützt Fassaden, Fenster und Türen vor Regen, Schnee und intensiver Sonneneinstrahlung. Gerade bei Tiny Houses, die oft große Fensterflächen zur Tageslichtnutzung besitzen, kann ein gut geplanter Überhang helfen, das Haus im Sommer vor Überhitzung zu bewahren – ohne auf Licht zu verzichten. Im Winter hingegen, wenn die Sonne tiefer steht, lässt der Überhang genügend Licht und Wärme ins Innere, was zur passiven Energiegewinnung beiträgt.
Auch bei mobilen Tiny Houses ist ein Überhang am Dach oder in Form einer integrierten Markise möglich, muss jedoch die maximal zulässigen Transportmaße beachten (meist 2,55 m Breite in Deutschland). Hier bieten sich einklappbare oder demontierbare Lösungen an, die beim Transport platzsparend verstaut werden können.
Neben dem Dachüberstand gibt es auch konstruktive Überhänge in der Wohnraumgestaltung – etwa ein Schlafloft, das über den Eingangsbereich hinauskragt, oder ein kleiner Erker. Solche Überhänge schaffen auf begrenzter Grundfläche zusätzlichen Raum, ohne die Stellfläche des Hauses zu vergrößern – was insbesondere auf kleinen Grundstücken oder bei Bauvorgaben ein großer Vorteil sein kann.
Materialwahl und konstruktive Umsetzung sind bei Überhängen entscheidend: Tragfähigkeit, Witterungsbeständigkeit und statische Sicherheit müssen gewährleistet sein. Gerade bei vorstehenden Bauteilen ist eine gute Abdichtung und konstruktiver Holzschutz besonders wichtig, um Schäden durch Feuchtigkeit zu vermeiden.
Ein Überhang ist ein kleines, aber wirkungsvolles Detail im Tiny-House-Bau. Ob als Witterungsschutz, Gestaltungselement oder Flächenerweiterung – richtig geplant, trägt er erheblich zur Funktionalität, Energieeffizienz und Ästhetik eines Tiny Houses bei.